Wolf Rüdiger Mühlmann

Im zarten Alter von zwölf Jahren geriet Wolf-Rüdiger Mühlmann (Jahrgang 1968) wegen übermäßigen Drogenkonsums (AC/DC »Back in Black«) auf die schiefe Bahn. Das Laster der Rockmusik sollte den aus dem sächsischen Landkreis Aue stammenden Journalisten in eine vermutlich lebenslängliche Abhängigkeit treiben. Als Bürger der DDR trieb er mit regelmäßigen Schallplattenkäufen in der damaligen Volksrepublik Ungarn sein Bankkonto stets in rote Zahlen und seine Erziehungsberechtigten zur Verzweiflung. So wirft ihm sein Vater noch heute vor, daß die Voivod-Platte »War and Pain« keine 140 Ostmark wert sei.

Nach der 1989er Wende brach der Fan des FC Erzgebirge Aue sein ungeliebtes Maschinenbaustudium ab und begann, im Auftrag einer erzgebirgischen Regionalzeitung über steigende Müllgebühren und Jahreshauptversammlungen von Kaninchenzüchtervereinen zu berichten. Von 1990 bis 1996 arbeitete Mühlmann als Redakteur bei diversen Tageszeitungen, mit den Schwerpunkten Politik und Umwelt. 1993 wurde ihm für eine Reportage der "Theodor-Wolff-Preis" zuerkannt. Anfang 1997 wechselte Mühlmann vom Redaktionsalltag in die Musikbranche und ist seitdem in Hamburg als freischaffender Promoter tätig. Seit 1995 arbeitet er zudem als freier Autor für das Rock Hard Magazin. Auf die Frage, was er nach seinem Ableben in den Rock 'n' Roll-Himmel mitzunehmen gedenke, antwortet er: "Eine Stange Kippen, jede Menge 'Lindenstraße'-Videos sowie meine Ministry-Sammlung."